BAUMGARTENBERG. Als Erfolgsgeschichte sondergleichen entpuppt sich für die Fachschule Baumgartenberg das hausintern entwickelte Schulmodell „Abschluss mit Anschluss“. Seit der Einführung vor drei Jahren hat sich die Schülerzahl in der im Areal des Klosters untergebrachten Schule nahezu verdoppelt.
Nun steht fest, dass das österreichweite Pilotprojekt auch in Zukunft angeboten werden kann. „Die große Nachfrage war sicher mit ein Grund dafür, dass unser Modell auch für die kommenden Jahre bewilligt wurde“, sagt Schulleiter Reinhard Furtlehner. Schließlich stecke hinter dem Projekt viel Engagement des gesamten Lehrerteams.
Auf eine kurze Formel gebracht, biete der „Abschluss mit Anschluss“ speziell für die neunte Schulstufe mehr Chancen bei weniger Risiko. Das Besondere an diesem Konzept ist, dass die Schülerinnen und Schüler zum Schulschluss einerseits ein Abschlusszeugnis der 9. Schulstufe und andererseits – entsprechende Leistungen vorausgesetzt – eine Aufstiegsberechtigung in die zweite Klasse der dreijährigen Fachschule für wirtschaftliche Berufe erhalten.
Auf diese Weise kann die Entscheidung „Berufseinstieg oder weitere Schullaufbahn“ um ein Jahr aufgeschoben werden. Unabhängig davon wird im ersten Jahr eine Berufsorientierung inklusive berufspraktischer Tage geboten. Aufgrund von Gruppenteilungen in wichtigen Gegenständen, in denen leistungsdifferenziert unterrichtet wird, muss für die Aufnahme auch keinerlei Aufnahmsprüfung abgelegt werden. Es genügt ein positives Zeugnis der 8. Schulstufe.
Ab kommendem Schuljahr wird der Schultyp sogar Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf offen stehen. Für Schüler mit besonders weiter Anreise wird überdies eine Unterbringung in Gastfamilien organisiert. Überhaupt sei die familiäre Schulatmosphäre ein großes Plus der Fachschule Baumgartenberg. Schulleiter Furtlehner: „Wir können auf jede Schülerin und jeden Schüler entsprechend der persönlichen Stärken und Schwächen optimal eingehen. So kann eine fundierte Förderung als auch das Fordern des jeweils Leistbaren umgesetzt werden. Jede Schülerin und jeder Schüler ist uns als Persönlichkeit wichtig.“