BAUMGARTENBERG. 26 Stunden Sport betreibt Silke Krusek in der Woche. Für die 31-Jährige ist Bewegung nicht nur ein Beruf, sondern Berufung: Die Linzerin ist Sportlehrerin an der Fachschule Baumgartenberg sowie an einer Linzer Schule – mit Leib und Seele.
Ihre Arbeitskleidung ist der Trainingsanzug, ihr Arbeitsplatz der Turnsaal: Silke Krusek ist Trainerin und Kameradin, Motivatorin und Sparringpartnerin zugleich. Vor allem ist sie eines: absolut fit. Und so weit möchte sie auch ihre Schüler bringen.
„Am wichtigsten ist es mir, den Kindern Freude an der Bewegung zu vermitteln.“ Ob Rollerskaten oder Beachvolleyball – die Sportpädagogin will nahe bei den Kindern sein, am besten draußen in der Natur.
Dass die Kondition bei den Jugendlichen zunehmend schlechter wird, beobachtet auch Krusek: „Die Kinder werden dicker, und selbst die schlanken Schüler sind ungelenker als noch vor ein paar Jahren. Sie haben verkürzte Bänder, Gleichgewichts- sowie Koordinationsprobleme.“ Den Grund dafür sieht die Pädagogin darin, dass die Jugendlichen heute privat weniger Bewegung machen als noch vor zehn Jahren.
„In der Schule steht je nach Klasse Sport für eine oder zwei Stunden pro Woche am Stundenplan – das ist freilich zu wenig.“ Bei nur einer Turnstunde dauere das Umziehen teils länger als der Unterricht. Umso wichtiger sei es also, dass Eltern in der Freizeit mit ihren Kindern sporteln. „Doch dafür fehlt heute oft die Zeit.“ Eine Stunde Schulsport täglich wäre nach Ansicht der Expertin sinnvoll.
Wie wichtig Sport und Bewegung gerade für den Teamgeist und die Gemeinschaft ist, weiß auch Direktor Reinhard Furtlehner, der stolz den neuen Turnsaal der Fachschule präsentiert. „Wir legen großen Wert auf unsere Sporttage – nicht nur für die Fitness, sonder auch zur Stärkung der Klassengemeinschaft. Die Schüler spielen Turniere, die Gewinner dürfen gegen die Lehrermannschaft antreten.“
An eigene Grenzen stoßen
Schwänzern rückt Krusek mit einem ernsten Gespräch zu Leibe. „Eine gute Note bekommt nur, wer an seine Grenzen geht, sich bemüht und motiviert ist. Da steht die eigentliche sportliche Leistung im Hintergrund.“ Und dieses Austesten der eigenen Grenzen macht den Kindern sichtlich Spaß. „Die gehen einen Kopf größer raus, wenn sie ein Tor geschossen haben, das ist ein Erfolgserlebnis.“
Und welchen Sport betreibt eine studierte Sportlerin privat? „Ich stehe täglich bis zu acht Stunden im Turnsaal – das genügt mir eigentlich. Aber in den Ferien bin ich stets draußen in der Natur, fahre Rad oder gehe schwimmen und laufen – mein Körper braucht das.“
Vor und nach dem Training:
Dehnung der Arme:
Hüftbreit mit beiden Beinen fest am Boden stehen, Bauch- und Gesäßmuskulatur anspannen und einen Arm am Ellbogen nach hinten drücken. Beide Seiten abwechseln. Durch die Übung werden die Oberarme und die Schultermuskulatur optimal auf das Training vorbereitet.
Dehnung der Schenkel:
Der Schüler steht auf einem Bein und zieht das andere Bein nach hinten. Wichtig ist dabei, nicht ins Hohlkreuz zu fallen, weil sonst keine ordentliche Dehnung der Muskeln gewährleistet ist. Durch die Übung werden die Oberschenkelvorderseiten gedehnt und außerdem das Gleichgewicht geschult. Wenn Schüler vor dem Sport nicht ihre Muskeln dehnen, ist die Verletzungsgefahr groß.
Dehnung des Rumpfes:
Der Klassiker aller Aufwärmübungen für jedermann: Einen Arm schräg über den Kopf strecken, den anderen in die Hüfte stützen. Mit beiden Beinen fest am Boden stehen, die Spannung einige Sekunden halten. Beide Seiten abwechseln. So wird die Rücken- sowie die seitliche Bauchmuskulatur aufgewärmt.